07. – 08.12.2013, Twizel

Es geht weiter. Woooohoooo. Zu Twizel kann ich vorab schon mal so viel sagen, dass man zu dem Örtchen selbst nicht viel sagen kann. Aber dazu dann später mehr. Kommen wir erst einmal zu der altbekannten Fahrt zur nächsten Unterkunft ein paar wenigen kleinen Stopps 😉

(Bilder gibt es hier zu sehen)

Bevor es also weiter nach Twizel ging war mein erster Stopp während der Fahrt der „Matakauri Park“. Hört sich super an und sieht auch toll aus. Zu viel Zeit wollte ich mir hierfür dann aber doch nicht nehmen, da ich ja zum einem an dem Tag Geburtstag feierte und mir vorgenommen hatte, abends deswegen etwas schicker essen zu gehen. Muss ja sein beim 30. 😉 Das tolle am „Matakauri Park“ fand ich, dass man hier über einen Holzpfad entlang laufen konnte. Einige Meter bin ich auch darauf spazieren gegangen und habe es genossen, dass man in Mitten von Blumen und Gräsern stand und links von einem ein nicht sehr kleiner Berg – verglichen mit anderen aber mikrig – aus der Erde ragte.

Ich fuhr danach nochmals nach Arrowtown. Ich war zwar bei der Tour bereits hier gewesen – die Flussfahrt – aber ich wollte mir unbedingt nochmals den „Arrow River“ ansehen und dessen Bachverläufe. Bei manchen konnte man bereits erahnen, dass diese nach einem Regenfall oder wenn Schnee schmilzt deutlich höher sein dürften. Das „Chinese Settlement“, welches sich in der Nähe des Flusses befindet, stand auch auf meiner Liste, da dies überall groß erwähnt wurde. Habe mir auch alles angesehen muss aber sagen, dass es mich nicht sonderlich angesprochen hat. Zum Einen sah man hauptsächlich irgendwelche Hütten, in denen nichts drin war und zum anderen lag die Aufgabe des Besuchers scheinbar zum größten Teil darin diverse Tafeln zu lesen um die gesamte „Ausstellung an frischer Luft“ verstehen zu können. Da fand ich es weitaus interessanter, dass es in Arrowtown schneite. Na gut, es waren nur Pollen, aber wirklich so viele, dass man teilweise nicht weg nicht mehr sehen konnte. Es sah aus wie Schnee. Meinen Heuschnupfen hätte es durchaus besser gefallen, wenn es Schnee gewesen wäre.

Mein weiterer Weg führte mich zu einem Aussichtspunkt „Roaring Meg“, ein Wasserkraftwerk, dessen Wasser in den „Kawarau River“ mündet. Interessantes Bild, vor allem wenn man bedenkt, wie breit der Fluss zuvor war. Hier ist er an der schmalsten Stelle gerade mal 1,2 m breit. Trotzdem schön anzusehen, vor allem mag ich den „Kawarau River“ auch wegen seiner Farbe. Teilweise türkis, dann etwas gräulicher. Hat was.

Meine Fahrt brachte ich mich geradewegs nach Cromwell, wo ich erst einmal von riesigem Obst am Straßenrand begrüßt wurde. Aber nach der riesigen Karotte in Ohakune schockt mich eigentlich gar nichts mehr. Dort habe ich mir auch den „Lake Dunstan“ angesehen, welcher sich hauptsächlich zu den anderen Seen darin unterschied, dass dessen Umgebung eher „kahl“ war und nicht so grün. Aber ich muss sagen, dass in Neuseeland jede Farbgebung, jeder Ort etwas eigenständiges und schönes hat, weil es so viel zu entdecken gibt. Einige Meter weiter konnte ich dann auch einen Blick auf den „Kawarau River“ werfen, bevor er in den „Clutha River“ mündet.

In meinem „Herr der Ringe Filmszenen“ Buch wurde von der „Maori-Point Road“ berichtet, von der man die neuseeländischen Alpen sehen könnte, welche wohl auch für die Filme verwendet wurden. Natürlich musste ich dort unbedingt hin, wenn ich dort schon vorbeikam. Die Straßen war eine Abzweigung direkt am Highway und führte über einen nicht so starken Schotterweg am „Clutha River“ entlang. Im späteren Verlauf kam ich an einem Weinhandel vorbei, auf dessen Privatbesitz auch Szenen zu „Herr der Ringe“ gedreht wurden. Hier flüchtete Arwen zusammen mit Frodo vor den Ringgeistern. Ich konnte die Gegend direkt erkennen, aber ich schaue die Filme ja auch regelmäßig, nichts desto trotz weiß ich, dass ich nicht genau an der Stelle war, wo gedreht wurde, aber die Bäume, die Anordnung derer und der Boden sprachen einfach für sich.

Als ich meine Fahrt dann fortsetzte musste ich unbedingt bremsen als ich Merino Schafe entdeckte. Sehen schon irgendwie lustig aus, da es so scheint, als sei das Fell ineinander gerollt. Wie bei jeder Begegnung mit Schafen fühlte ich mich auch hier sehr beobachtet. Ich glaube langsam wirklich, dass Schafe dort grundsätzlich das Gefühl haben, sobald jemand anhält, dass man sie mitnehmen will. Dabei wollte ich armes kleines Ding doch nur für Neuseeland typische Schafsbilder machen. Man kann schließlich nicht aus Neuseeland zurückkommen ohne mindestens drei Bilder mit Schafen gemacht zu haben. Gibt schließlich auch siebenmal mehr Schafe als Einwohner.

Die nächsten Stopps hatten die wohl schönsten Namen. „Lions Creek“ und „Devils Creek“. Einfach wunderschöne Namen. War auch auf der Suche nach dem „Baby-Gebirgskamm-Weg“, habe ihn aber leider nicht gefunden 😉 Spaß beiseite. Ja, wenn ich jetzt die Bilder nochmals so anschaue, muss ich feststellen, was ich doch für tolle Orte gesehen habe. Gut, das weiß ich auch aus meiner Erinnerung heraus, aber jeden Ort kann man sich dann auch nicht merken.

Nach etlichen Kilometern kam ich dann auch wieder zu einem recht stark befahrenen Aussichtspunkt. Den „Lindis Pass“. Hier sehen die Berge besonders weich aus. Durch das Gras, das darauf wächst, scheint es fast, als wären die Berge mit Moos bezogen, was sie so kuschelig wirken lässt. Irgendwo zwischen „Devils Creek“ und „Lindis Pass“ habe ich auch eine Kette verloren. Habe ich allerdings erst gemerkt, als ich später in der Unterkunft angekommen bin. In Omarama, der nächsten größeren Stadt, habe ich für den Abend noch einige Besorgungen gemacht und bin dann ab nach Twizel, welches von dort aus nicht mehr so weit entfernt war. Kurz vor der Stadt fuhr ich an einer Lachsfarm vorbei, wo reger Betrieb herrschte, am Abend sollte ich auch erfahren wieso.

In Twizel habe ich dann erst einmal eingecheckt. Super netter Empfang, aber das hatte ich bisher in Neuseeland immer. Die nehmen morgens bestimmt Glücksklee oder so was zu sich. Kennt man von Deutschland eigentlich nicht, dass alle sooooo nett sind und vor allem soooo gut gelaunt. Oder ich hatte einfach super Glück mit den Leuten, obwohl diverse Erzählungen anderer Personen nie etwas anderes ausgesagt haben. In Twizel selbst gibt es eigentlich nicht viel. Habe zwar auch eine Karte für die Stadt erhalten, aber bis auf einige Geschäfte und einem kleineren Park hat man dort nicht viel. Im Stadtzentrum ging ich vorab schauen, wo ich denn am Abend essen gehen könnte und hatte vom Herren im Motel das „Shawty’s“ empfohlen bekommen. Sah auch mal durchs Fenster und ja, sah sehr einladend aus. Nichts desto trotz sah ich mir auch noch die anderen Restaurants an, die es hier in der kleinen „Mall“ gab, an. Allerdings sagte mir dass „Shawty’s“ letzten Endes am ehesten zu, so dass ich mich in der Unterkunft etwas schicker anzog und dann am Abend essen fuhr. Und dieses Mal sollte auf keinen Fall auf’s Geld geschaut werden, schließlich hatte ich Geburtstag. Meine Bedienung war, wie wir später feststellten, auch eine Deutsche und seid einigen Wochen schon unterwegs und arbeitete jetzt etwas um mehr Geld zu haben. Sie war kurz vor ihrer Reise nach Neuseeland 30 geworden und gratulierte mir ganz herzlich während wir über unsere Pläne redeten und was wir schon alles gesehen hatten. Ich bestellte als Hauptgericht einen Lachs von der Lachsfarm mit warmen Waldorf-Salat und Kartoffeln. Wow, ich kann wirklich nur sagen: Wow. Der Lachs war fantastisch. So guten Lachs habe ich wirklich noch nie gegessen. Einfach nur köstlich. Hätte direkt noch drei weitere Stücke essen können, aber Nachtisch wollte ich auch noch unbedingt haben. Aber erst einmal hieß es „Hauptgericht in Ruhe genießen und viel Zeit dabei lassen“, was ich auch tat. Danach gab es erst eine kleine Pause und dann bestellte ich meinen Nachtisch. Crème brûlée mit Bailey’s Geschmack und Erdbeerkompott. Dazu einen Cappuccino. Man war das gut. Crème brûlée ist ja eh meins, aber dann noch mit Bailey’s Geschmack. Ja, für so ein Essen kann man sterben. Auch hier habe ich mir wieder extra viel Zeit gelassen und hätte locker noch fünf davon essen können, aber man will ja auch etwas auf die Linie achten 😉 Alles in allem war ich gar nicht sooo teuer. Umgerechnet waren es um die 32 €, die ich insgesamt zahlen musste, was meines Erachtens wirklich in Ordnung ist. Entgegen dessen, das es nicht üblich ist in Neuseeland, gab ich meiner Bedienung auch etwas Trinkgeld. Schließlich hat sie sich super um mich gekümmert und mit mir sehr nette Unterhaltungen geführt. Dafür kann man auch mal ein oder zwei Dollar springen lassen. Tun mir in dem Moment nicht weh.

Bevor ich zurück in die Unterkunft ging, machte ich noch einen kleinen Spaziergang um die Verdauung anzuregen. Denn wie wir alle wissen „Nach dem Essen sollst du ruhen oder tausend Schritte tun“. Bei mir waren es vielleicht nur 500, aber das ist auch noch in Ordnung 😉 Wieder in der Unterkunft wurde dann schön mit der Family geskypt, sofern es gut möglich war mit der Verbindung. In manchen Orten muss man sich einfach auf Abbrüche einstellen, dafür gibt es dann Orte, in denen man glaubt, man hat das schnellste Internet überhaupt. Also ganz normal. Nein, war aber schön mit der Family geredet und sie gesehen zu haben. Muss aber sagen, dass mir an meinem 30. Geburtstag nichts gefehlt hat. Im Gegenteil. Mir ging es super, habe mir viele tolle Sachen angesehen, meine Unterkunft war mehr als in Ordnung, hatte hier und dort nette Unterhaltungen und ein fantastisches Geburtstagsmenü.

Nessi

Egal ob per Flugzeug, per Auto oder zu Fuß. Der frühe Vogel kann einpacken. Es geht ab nach Australien und Neuseeland. Wooohooo, ich komme!!!

3 Kommentare

Mama

about 10 Jahren ago Antworten

Ja lieber Jan bin die Erste hier. Der Bericht ist wie immer grosse Klasse . Die Bilder einfach spitze. Zu deinem Geburtstag ( 30 ), habe ich auch was zu sagen. Ich war traurig ´, dass wir Ihn nicht zusammen gefeiert haben, aber so ist das Leben. Ich freue mich, dass du den Geburtstag so toll und lecker ( wie man sehen kann ) gefeiert hast. Wir haben ja nach gefeiert, als du wieder da warst. Ich muß immer wieder sagen, diese Reise wirst du niemals wieder vergessen. Jetzt wird gespart für die nächste grosse Reise. Hdl.Mama

Big Sis Sani

about 10 Jahren ago Antworten

Mal gucken, ob ich jetzt Zweite werde :-D Übrigens fand ich deinen Geburtstag echt toll. Vor allem, weil du ja zweimal Geburtstag hattest :-D Ein neuseeländischer und ein deutscher Geburtstag... das hat nicht jeder ;-) Fand es aber auch schön, dass wir an dem Tag noch miteinander sprechen konnten. Da waren wir dann doch irgendwie alle zusammen. Und übrigens wieder tolle Bilder und ein schöner Bericht. Hab wieder gerne gelesen und geschaut. Echt toll. Die Merino-Schafe sind hoffentlich mit im Container. Der müsste ja bald mal ankommen. Gaaaanz viele Tiere für die Sani 0:-D Ich freu mich schon auf die letzten Berichte und Fotos. Bin schon gespannt wie ein Flitzebogen!

Sanis Freund

about 10 Jahren ago Antworten

Hm...komm Mama gib es zu! Du hast Nessi 10€ angeboten wenn Sie dir bescheid sagt, wann der nächste Text drin ist! Das find ich Unfair! Nessi ich zahl dir 15€!.....also wenn du mir für den nächsten Text bescheid gibst. :-) Aber ich muss dir Recht geben Nessi, die Farben und die Landschaft sehen wirklich aus, als wäre es ein anderes Land. Oder verheimlichst du uns etwas? :-) Bestimmt bist du ein paar Tage mit einem Chinesen durchgebrannt! Vermute ich zumindest an dem Klo.... Aber die Schafe finde ich lustig. Die brauchen mal dringend etwas Faltencreme! Richtig beeindruckend finde ich auch das Bild vom Lindis Pass. Naja und zum Essen muss ich als angehende 5 Sterne Kochfee ja nichts sagen....sieht wieder super lecker aus! Oh und ich hab eine tolle Idee. Wenn der Blog fertig ist kannst du ja Sani und der Mama für Schottland was einrichten! Das wär toll :-)

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