06. – 07.11.2013, Kangaroo Island

Wie zuvor schon einmal kurz berichtet, sollte es am 06.11. sehr früh losgehen. Schon um 6:15 sollte ich am zentralen Busbahnhof eintreffen. Sieh mal einer an, ich war nicht die erste. Dort waren bereits einige andere, die ebenfalls nach Kangaroo Island wollten. Eine sehr beliebte Reise, wenn man in Adelaide ist, vor allem da die Fährfahrt nur gute 40 Minuten dauert, dafür die Busfahrt fast zwei Stunden. Der Bus kam erst gegen 6:35 und ich war eine der ersten im Bus, so dass ich mir ein Plätzchen aussuchen konnte. Im Bus selbst traf ich dann auf die zwei Deutschen und die zwei Östereicherinnen, die mit mir auf der „Great Ocean Road“ waren. Ich wusste bereits, dass alle vier auch nach Kangaroo Island fahren würden. Die Jungs aus Deutschland würden auch genau wie ich eine Nacht dortbleiben. Die Ladies allerdings am Abend wieder zurückfahren.

(Bildchen gibt es hier ;))

Wir hatten wunderbares Wetter um nach Kangaroo Island zu fahren. Kaum Wellen, die Sonne schien. Einfach richtig gut. Trotzdem hatte ich mich zuvor mit Tabletten versorgt, man weiß ja nie und nach Malta gehe ich da eh lieber sicher.

Als wir dann auf der Insel ankamen wurden wir erst mal entsprechend zugeteilt, denn wie gesagt, gab es mehr als eine Tour. Die eintägige Tour würde nur Highlights der Insel zu Gesicht bekommen. Als ich mit meinem Gepäck am Bus angerollt kam, entgegnete man mir direkt „Nur 10 kg sind erlaubt“. Boom! Schon wieder mein Gepäck, das gemobbt wird. „Hat mir niemand gesagt.“ „Das muss auf den Zetteln stehen.“ „Tut es nicht.“ Und das stimmt auch wirklich, auf keinem – habe extra nochmals nachgesehen – wurde auch nur einmal erwähnt, dass nur 10 kg erlaubt sind. Mitfahren durfte ich, wie man sich sicher denken kann, trotzdem. Allerdings weigerte sich unser Tourguide, Jennifer, mein Gepäck einzuräumen. Hey, als ob ich ein Problem damit hätte, mein Gepäck selber einzuräumen, mache ich in Neuseeland über drei Wochen. Unsere Gruppe war wieder sehr bunt gemischt. Drei aus Malaysia, zwei aus Thailand, drei Deutsche (inkl. mir), zwei Italiener, ein Australier, zwei Schweizer und zwei bei denen ich nicht weiß, was es genau war. Zwar sprachen sie englisch, aber mit so einem krassen Dialekt, so dass ich es absolut nicht zuordnen konnte.

Wie dem auch sei …. endlich ging es los. Wir starteten auf einer Schafsfarm. Schafe kennt man dann doch von zu Hause, daher war man jetzt nicht dermaßen gespannt darauf, vor allem, wenn man gesehen hat, dass diese Farm normalerweise tatsächlich Eintritt kostet um die Schafe und das Drumherum sehen zu können. Der Schäfer kam und erklärte uns, was er genau mache und brachte seine drei Hunde mit. Diese wurden direkt losgeschickt um die Schafe einzutreiben. Natürlich machten sie auch genau das und nach nicht sehr langer Zeit standen die Schafe im Stall vor uns, getrennt durch eine halbhohe Holzwand. Die Hunde bekamen hierbei die Aufgabe für Ordnung zu sorgen. Und was soll ich sagen? Um voran schreiten zu können sprangen die Hunde auf die Rücken der Schafe und kletterten so auf die andere Seite der Herde. Die Schafe wurden nach Fell sortiert und anschließend wurde ein Unglücksschaf ausgewählt, welches dann vor unseren Augen geschärt wurde. Zu Beginn noch mit wallender Mähne, war diese auch nach einigen Minuten nur noch auf dem Boden vorhanden. Der Schäfer erklärte uns dann noch, wie die Wolle genau sortiert wird, wohin exportiert wird etc. Als Beispiel reichte er auch etwas Wolle um und ja, sie war wirklich sehr stabil und was die weich war. Hätte man sich doch glatt reingelegt. Wir durften auch jeweils etwas Wolle mitnehmen mit dem Hinweis, dass dies zu keinerlei Probleme beim Zoll führe – ja, das Thema werde ich dann bei Neuseeland nochmals aufgreifen 😉 Anschließend sponn er die Wolle noch zusammen und verabschiedete sich von uns.

Als nächstes fuhren wir zu einem Strand. Das Wetter passte super und das Wasser sah traumhaft aus. Wir konnten hier einige Minuten verbringen und uns die Sonne sonst wohin scheinen lassen, bevor wir dann zu einer Station fuhren, wo aus seltenem Eukalyptus, welcher nur auf Kangaroo Island wächst, Öle und Salben hergestellt werden. Die Emu Ridge. Emu? Nun, sie haben dort Emus als Maskottchen. Na ja, sie hatten Emus, heute ist es nur noch ein Emu. Madame Emu fand ihre männlichen Spielgefährten nämlich so langweilig, dass sie sie einfach mal eben tötete und seitdem alleine im Gehege haust. Ja, ihr Blick war schon ein wenig beängstigend. Drinnen angekommen war es dann doch ein wenig wie bei einer Kaffeefahrt. Produkte wurden einem vorgestellt und deren Verwendungszweck und dann konnte fröhlich geshoppt werden. Gut, ich habe tatsächlich auch Öl gekauft gehabt, aber einfach aus dem Grund, da ich schon seit Melbourne eine Erkältung hatte und deswegen dringend irgendwas unternehmen musste und siehe da, dass Öl soll besonders gut bei einer Erkältung helfen. Perfekt! Gekauft! Bei der Station gab es dann auch Lunch. Wir konnten uns selber Sandwiches machen. Sofern man dies so nennen kann, denn diese waren sogar größer als die bei Subway und die von Subway sind schon 30cm lang. So wurde man aber wenigstens satt.

Danach ging es dann weiter zu einem Strand, bei dem mehrere hundert Seelöwen leben. Sie sind nicht alle zur gleichen Zeit da, aber einige sollten uns schon erwarten. Es war mittlerweile sehr heiß. Um die 35 Grad. Alleine zum Strand gehen darf man dort nicht, es muss immer ein Führer mitgehen, da die Seelöwen gerade auch an Land hohe Geschwindigkeiten erreichen und schon mehrmals Touristen angegriffen haben. Er führte uns einen langen Weg zum Strand hinunter und wie Jennifer bevor, riet er uns auch auf Schlangen zu achten, da gerade die Tiger Snake zurzeit gerne hervorkommen würde und eine der giftigsten Schlangen auf der Welt sei. Juchhu, endlich ein Bild von einer Schlange! 😉 Unten am Strand angekommen herrschte eine brutale Hitze. Wie gut, dass wir alle Wasser bei uns hatten, anders hätte man dies auch nicht ausgehalten. Bereits von einem Steg konnten wir etliche Seelöwen entdecken. Alle am chillen, denn selbst ihnen war es einfach viel zu heiß. Um den Strand herum gab es Dünen mit Sträuchern und wir erfuhren, dass die Seelöwen sich dort in kälteren Tagen niederlassen. Wieder was dazu gelernt, dachte immer, sie wären nur in der Nähe des Wassers unterwegs. Aber was waren sie niedlich, vor allem die Kleinen, die sind eh immer am süßesten. Hätte man wieder direkt alle einpacken und mitnehmen können. Die Großen waren auch nicht ohne. Irgendwann kam einer der Bullen angekrochen und man konnte direkt sehen, dass er der große Macker war, denn alle, ob groß oder klein, gingen ihm aus der Weg. Er ging so weit, dass er einem Seelöwen-Mädel einfach den Platz wegnahm und sich wie so ein Macho in den Sand fallen ließ. Nachdem wir mittlerweile alle außerordentlich viel schwitzten ging es zurück zum klimatisierten Bus.

Mit diesem fuhren wir zur „Little Sahara“. Ja, so werden die Dünen genannt, weil Kilometer weit nur Sanddünen zu sehen sind. Wer wollte konnte hier Sandboarding machen. Nun, ich war immer noch von der Hitze fertig, so dass ich mich einfach auf meine vier Buchstaben fallen ließ und genoss mich nicht weiter bewegen zu müssen. Davon abgesehen, dass ich mich gegen etliche Fliegen durchsetzen musste. Ja, seit Kangaroo Island waren diese ständige Begleiter und wird man nur noch schwer los.

Danach fuhren wir dann zu einer Unterkunft in mitten von Nirgendwo. Es war wirklich nichts drum herum. Zum Kiosk musste man ca. 15 Minuten laufen und zum nächsten Strand auch 20 Minuten. Letzteren besuchte ich auch tatsächlich. Doch zuvor besuchten uns etliche Kängurus an der Unterkunft, welche übrigens vollkommen in Ordnung war. Wirklich sehr bequem und scheinbar auch sehr sauber. Zwar acht-Bett-Zimmer aber passt 😉 Abschließen konnte man keine Türen, lag aber einfach daran, weil da draußen einfach nichts los war. Zwei der Kängurus hatten jeweils ein Kleines im Beutel und was war das niedlich. Immer wenn die Mama sich beugte um zu fressen erschien auch das Köpfchen des Kleinen, welches dann die Gunst der Stunde nutzte und ebenfalls anfing Gras zu fressen. Irgendwann ließen sich beide einfach ins Gras fallen. Ein männliches Känguru war ebenfalls dort und er war deutlich größer als die beiden Damen. Und sein Gehänge war auch … schuldigung, aber das muss ich einfach erwähnen, weil es so auffällig war. Er ging bei beiden kurz kuscheln, wodurch ich mich natürlich fragte, ob er vielleicht der Papa von beiden Babies ist. Dann startete ich endlich zum Strand durch. Der Weg war schon etwas speziell. Zwar gab es einen sehr ersichtlichen Weg, aber ringsherum war reiner Busch. Hier und dort konnte man ein paar Kängurus entdecken, die einen anschauten, als habe man sie bei sonstiges erwischt. Am Strand konnte man ziemliches Donnern hören, ja zum Teil auch von den Wellen, aber eben auch von den Wolken, denn schlechtes Wetter zog langsam auf. Ich zog mich dann auch langsam wieder zurück, da ich nicht in das mögliche Gewitter geraten wollte, schließlich musste ich noch 20 Minuten zurückgehen und der Weg war teilweise sehr… nun er war nicht asphaltiert. An der Unterkunft wieder angekommen gab es dann feines Essen. Viele Salate, Auswahl an Fleisch und diverse andere Köstlichkeiten. Das Dessert war am besten. Da mittlerweile Wochen seit Kangaroo Island vergangen sind erinnere ich mich leider nicht mehr dran, was alles drin war. Aber Schokolade auf jeden Fall 😉 Anschließend unterhielten wir uns alle noch etwas und machten den einen oder anderen Scherz. Gegen 23 Uhr verschwanden dann auch die letzten, einer der Deutschen und ich, in die jeweiligen Betten. Am nächsten Tag lag noch einiges vor uns.

 

Ja, schon beim Aufstehen konnte man erahnen, das Wetter wird bescheiden sein und so sollte es auch den ganzen Tag sein. Es war wirklich nicht gut. Wenn man bedenkt, dass wir am Tag zuvor 36 Grad hatten und nun nur noch maximal 18 Grad. Ja, den Unterschied merkt man.

Wir fuhren als erstes zu einem kleinen Wald, in dem sich immer viele Koalas aufhalten würden. Als wir ankamen waren aber kaum welche zu sehen und wenn saßen diese so weit oben, dass man selbst mit Teleobjektiv Probleme hatte ein gutes Bild zu erhaschen. Dafür kamen uns etliche Kängurus entgegen, die dann einfach der Ersatz für die Koalas sein mussten. Aber hey, wir befinden uns auf Kangaroo Island, da muss es auch ein paar Kängurus geben, obwohl die Anzahl der Schafe hier deutlich größer sein soll. Ja ja, immer diese Schafe. Nach wenigen Metern huschte etwas ganz schnell an unseren Beinen vorbei. Es war ein Koala, der versuchte vor uns zu flüchten. Er sprang mit einem großen Sprung auf einen Baum und kletterte drauf los. Ja, denkst de. Fotos haben wir trotzdem alle machen können. Jen berichtete uns, dass Koala-Weibchen grundsätzlich – Achtung, jetzt kommt etwas Biologie – zwei Vaginas hätten und die Koala-Männchen zwei Penisköpfe. Und wieso? Nun, der Geschlechtsakt sei wohl so kurz, dass so die Wahrscheinlichkeit steige, dass eine Befruchtung möglich ist. Im Frühling / Sommer sind gerade die Männchen am liebsten unterwegs was Fortpflanzung angeht und nehmen vor nichts Halt. Weibchen hat keine Lust? Tja, muss sie durch. Was ich sehr befremdlich fand, dass die Koalas seit Jahren entweder beschnitten und teils noch im Heilungsprozess wieder ausgesetzt werden oder mit Chlamydien infiziert werden, so dass sie unter starken Reizungen leben müssen und oftmals einen qualvollen Tot erleiden. Jen erzählte, dass schon seit Jahren diverse Tierorganisationen dagegen vorgehen und sie selbst auch keine der beiden Optionen gut findet, da ihrer Meinung nach die Natur es selbst regeln würde, wenn es zu viele Koalas geben würde und der Mensch dort nicht eingreifen muss. Ja, fand es selbst sehr heftig, dass die Tiere mit sexuell übertragbare Erkrankungen infiziert werden oder noch dem Heilungsprozess ausgesetzt in die Wildnis entlassen werden, wo sie oftmals schwere Infektionen wegen den offenen Wunden erhalten. Jedes Land hat seine Schattenseiten. Da gibt es auch in Australien, so schön das Land ist, keine Ausnahmen.

Als sich zumindest der Regen etwas gelegt hatte fuhren wir weiter zu den Remarkable Rocks. Wow. Beeindruckend, aber auch sehr gefährlich. Jen erzählte uns im Bus, dass vor zehn Jahren hier zwei Männer gestorben wären. Bei den Felsen gibt es nur bestimmte Bereiche, die man betreten darf, da diese sehr rutschig sind und man leicht ins Wasser fallen kann. Dementsprechend gibt es deutlich hervorgehobene Markierungen. Des Weiteren tobt hier regelmäßig ein starker Wind, wodurch auch die Wellen im Wasser direkt am Fels größer und stärker sind. Vor zehn Jahren ging ein deutscher Tourist zu weit an die Spitze des Felsen, rutschte aus und fiel ins Wasser. Der Leiter der Tour sowie ein anderer Tourist sprangen hinterher und wollten den Mann retten. Der Mann überlebte knapp, aber beide Retter kamen ums Leben. Des Weiteren erzählte Jen, dass ein Mädchen mal so ein „Spring in die Luft“-Foto machen wollte und irgendwie durch den Wind falsch wieder auf den Boden aufkam und sich beide Beine brach. Merken: Keine „Spring in die Luft“-Fotos machen. Als wir dann endlich zu den Felsen gehen konnten hatte dies schon etwas bedrohliches, vor allem wenn man zuvor solche Dinge gehört hat. Am Zugang zu der Felsformation ist auch eine Gedenktafel für die beiden Männer aufgestellt. Wirklich atemberaubende Felsformationen und umgeben mit dem Meer einfach ein Ausflug wert. Jen erzählte mir dann noch, dass vor zwei oder drei Jahren ein Paar aus der Schweiz Flitterwochen auf Kangaroo Island gemacht hatten. Drei Tage hatte der Mietwagen von ihnen bei dem Parkplatz der Remarkable Rocks gestanden bis nachgeforscht wurde, was mit diesem sei. Da kam dann heraus, dass beide seit Tagen vermisst werden. Man weiß, dass sie morgens früh im Dunkeln los gefahren waren und geht deswegen davon aus, dass sie durch die Dunkelheit vielleicht nicht gesehen haben, bis wo sie auf die Felsen gehen können und sind ertrunken. Hier jemanden wieder zu finden ist sehr schwer und beinahe unmöglich.

Danach sollte es dann etwas Stinkendes geben. Die neuseeländischen Seelöwen am Cape du Couedic. Hier tobte mittlerweile ein richtiger kleiner Sturm. Selbst der Regen tat einem langsam aber sicher im Gesicht weh. Ja, bereits da freute ich mich ungemein auf die Fährfahrt, vertrag ja so gut Wellen. Auf dem Weg und direkt bei den Seelöwen konnte man keinerlei Gestank wahrnehmen, okay, ein wenig, aber laut Jen hatten wir mit dem Wetter auch Glück, sonst wäre es sicher anders gewesen. Die meisten der Seelöwen lagen irgendwo herum und schliefen. Ließen sich keineswegs von dem Wellengang oder dem Wasser, welches ihnen ins Gesicht flog, beeindrucken.

Nach einer kurzen Toilettenpause ging es dann zum Visitor Centre, wo wir uns dann selbst eine Mischung aus Wrap und Gyros zaubern konnten, aber super lecker. Hätte direkt drei essen können, aber mit einem war man dann auch bedient 😉

Wir fuhren danach zu einem Strandabschnitt, bei dem uns Jen ein paar wenige Häuser zeigte, die pro Nacht 2.000 $ kosten und eine Mindestmietzeit von zwei Tagen haben. Sie erzählte uns, dass William Shatner hier schon mehrmals übernachtet habe, sowie auch Daniel Radcliffe alias Harry Potter als er für seinen Film „December Boys“ hier gedreht hatte. Die Häuser haben übrigens immer mindestens sechs Köche zur Verfügung, so dass man zwischen nationalen und diversen internationalen Gerichten auswählen kann. Der Fluss war noch recht klein, so dass keine direkte Verbindung zum Meer entstand. Es fehlte jedoch auch nicht mehr viel. Man konnte es jedenfalls erahnen, wie dies unter anderen Umständen aussehen würde.

Bevor es dann zur Fähre ging hielten wir noch an einem kleinen Hafen an, damit wir auch noch einige Pelikane sehen konnten. Also so riesige Pelikane habe ich wirklich noch nie gesehen. Anfangs dachte man, dass diese vielleicht aus Plastik seien, da sie sich kaum rührten, aber sie waren quicklebendig.

An der Fähre angekommen war das Wetter mittlerweile richtig schlecht und ich warf mir vorsichtshalber einige Tabletten gegen Übelkeit, Schwindel etc. ein. Sicher ist sicher. Und was bin ich froh, dass ich das getan habe. Ich setzte mich auf die drittletzte Bank hinten auf der Fähre, steckte mir die Kopfhörer in die Ohren, schaltete meine allzeit geliebte Metalmusik ein und schloss die Augen. Während der Fahrt stellte ich mir bei jeder noch so großen Welle und Schaukelbewegung vor, ich wäre auf einem Konzert und es wäre gerade Mosh Pit Zeit – alle springen gegeneinander, schubsen etc. Hat wirklich gut geklappt. Mir war nicht einmal schlecht. Irgendwem anderes hinter mir dafür gar sehr. Ja, seine Spur hätte man zurückverfolgen können 😉

Nach den ca. 40 Minuten Fährfahrt wartete schon der Bus nach Adelaide auf uns. Nochmals ca. zwei Stunden fahren. Im Bus hatte ich allerdings eine sehr nette Unterhaltung mit Scott, der Australier, der mit mir auf der Tour war. Er lebt seit einigen Jahren in Adelaide kommt aber ursprünglich aus Sydney. Wir erzählten uns viel über unsere Kulturen und er war wirklich platt von der Kirchensteuer. Hatte bereits letztes Jahr von einer anderen Deutschen davon erfahren und wollte nun genaueres wissen, ebenso zur Mehrwertsteuer. Und jetzt stell sich einer vor, das Wort Mehrwertsteuer hatte Scott sogar noch aus dem Deutschunterricht behalten, war allerdings nur eins der wenigen Worte, das er noch konnte. Er erzählte mir von den Aborigines und das viele schlecht integriert leben und dadurch schnell zu Alkoholikern werden. Er sagte, dass immer wieder davon gesprochen würde, dass sie Gelder erhalten würden, damit sie eine entsprechende Fortbildung erhalten würden, aber es passiere gerade auf dem Gebiet meistens nichts. Andererseits berichtete er mir aber auch, dass er einige in der Schule hatte und das diese ganz anders als „normale“ Australier seien. Weltoffener, freundlich und sehr kreativ. Im Gegensatz dazu sprachen wir dann auch über die deutsche Geschichte bezüglich Weltkriege und dem jetzigen Stand. Er erzählte mir, dass er es schrecklich fände, dass er immer wieder von Deutschen zu hören bekommt, dass selbst Personen, die nie auch nur etwas mit den Kriegen zu tun hatten, dafür bezahlen müssen oder von anderen Länder dargestellt werden als wären sie Teil dessen. Scott sagte, dass die Amerikaner hierbei am schlimmsten seien, obwohl gerade diese sicher keine rosige Vergangenheit haben. Ja, wir waren sehr interessiert am Leben des anderen und was in den Ländern so los ist. Wir haben wirklich über so einiges geredet, wodurch die zwei Stunden auch sehr schnell vorüber gingen.

Am Busbahnhof musste ich mich dann auch schon wieder verabschieden. Schnappte meinen Koffer, böser mehr als 10 kg Koffer, und latschte zurück zur Unterkunft. Dort angekommen erhielt ich mein Zimmer und da hieß es dann nur noch „Ab ins Bett, weil hundsmüde“.

Nessi

Egal ob per Flugzeug, per Auto oder zu Fuß. Der frühe Vogel kann einpacken. Es geht ab nach Australien und Neuseeland. Wooohooo, ich komme!!!

4 Kommentare

Sanis Bekannter oder so

about 10 Jahren ago Antworten

Erster!! :-) Also erst mal Kompliment an die tollen Fotos. Ich hoffe du hast mir einen von diesen süßen Koala's eingepackt. Die sind ja so putzig! Und ich habe das Känguruh Köpfchen gesehen! :-) Das die Koala's zwei Geschlechtsteile haben finde ich schon verrückt. Haben die dann auch doppelt so viel Spaß? Und den Seelöwen Macho finde ich Klasse. Hab auch mal im Zoo so einen Nacktarsch-Affen (Keine Ahnung mehr wie der hieß) gesehen, der sich bei der Fütterung einfach mal auf das Essen gesetzt hat. Ihm schien es die richtige Würze gegeben zu haben....widerlich! :-) Der Gyros Wrap sieht auch echt lecker aus...da würde ich auch einen von nehmen, falls du bei deinen 10,1 Kilo noch Platz hast :-) Die Sache mit den verstorbenen Rettern finde ich richtig schlimm. Hab mal eine Doku von ein paar Deutschen gesehen, die auch während Ihres Australien Urlaubs gestorben sind. Keine schöne Sache :-/ Aber so lange du gut heim kommst und deinen Urlaub genießt ist alles in Ordnung. Und schön endlich wieder was gehört zu haben, hab schon ständig ganz apathisch auf den Bildschirm gestarrt! :-)

Mama

about 10 Jahren ago Antworten

Wow, was sind das für tolle Bilder, und erst dein Reisebericht, große Klasse. Ich habe es sehr vermisst, von dir zu hören und etwas zu sehen. Aber wir werden für das Warten belohnt.Nein was wäre ich gerne mit dabei. Diese Natur, ganz mein Ding. Wann geht es weiter mit deinem Bericht, du bist ja noch viele Tage in Australien unterwegs gewesen? Ich denke alle deine Leser warten auf die Fortsetzung deines Berichtes., ich auch. Das Bild von den Kangerous Island habe ich diese Woche auf Arte gesehen, toll. Ich habe mich gefreut, das du da warst. Laß uns nicht zu lange warten, hdl. Mama

Big Sis Sani

about 10 Jahren ago Antworten

Huhu Nessileinchen! Boah, was ist das wieder ein toller Bericht und sooooo viele schöne Fotos. Ich hab so ein Fernweh! Und das Muckel-ru.... Wat war das süüüüüüß. Oder die kleinen Seelöwen oder auch Muckel-Löwen :-D). Ich brauche Haustiere. Gaaanz viele. Musste mir alle mitbringen. Ich will! Ich will! Ich will! Die Rocks sehen übrigens aus wie Teile von großen verendeten Walfischen. Also so Fossilien-mäßig ^^ Aber ist schon übel, was da alles so passiert ist. Und traurig :-( Aber auch interessant. Und übrigens interessant... Die Emu-Dame hat sich ja auf interessante Weise Platz im Gehege verschafft ^^ Hat sie gut gemacht. "Schöner Wohnen" für Emus :-D Bin übrigens auch schon super gespannt auf nen neuen Beitrag und natürlich auch auf neue Bilder. Muss ja dringend noch lesen, was da so in Australien passiert ist, auch wenn ich ja schon weiß, dass Neuseeland auch toll ist ^^ Freu mich schon auf's nächste Mal (vllt morgen?!?!)! Ich drück dich!

Jane

about 10 Jahren ago Antworten

Wow, was für tolle, beeindruckende BIlder. Und ein interessanter Bericht, vor allem das mit den Aborigines. Schade dass Australien jetzt schon vorbei ist, aber ich freu mich auf Neuigkeiten und Bilder aus Neuseeland. Kaum zu glauben, dass jetzt schon so viel Zeit vorüber gegangen ist. Schade auch um die Wolle :) Und denk an den Hobbit...

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