21.11. – 23.11.2013, Rotorua

Nach Rotorua bin ich von Matamata ungefähr 76,1 km gefahren und habe dafür 1,2 Stunden gebraucht. Geht ja eigentlich noch, war aber dennoch recht froh, als ich dann endlich ankam, schließlich war ich schon seit morgens unterwegs und mir ging es irgendwie gar nicht gut. Schon am Tag zuvor war es mir nicht gut ergangen und ich hatte die Befürchtung, dass es noch schlimmer werden könnte. Leider bestätigte sich diese Annahme auch noch. Damit ich dem Husten, ja am Anfang war es „nur“ das, entgegen wirken zu können entschied ich mich, zu einer Apotheke zu gehen.

(Bilder zum Beitrag findet ihr hier)

Auf dem Weg dorthin, mitten durch Rotorua kam ich an einem Straßenfest vorbei. Durch dieses hatten etliche Geschäfte geöffnet. Hier und dort ließ ich meinen Blick schweifen, aber immer mit dem Gedanken bei der Apotheke. Ich passierte einen Souvenirladen und sah, dass sie auch Kapuzenpullover hatten. Ich brauchte dringend einen, da ich immer wieder die selbe Kapuzenjacke trug falls es zu kalt war. Glücklicherweise wurde ich auch fündig. Danach ging ich die Straße weiter entlang und fand endlich die Apotheke, die mir von der Rezeption freundlicherweise empfohlen worden war. Ich ging hinein und schilderte mein Problem, worauf ich dann ein, zwei Sachen angeboten bekam. Entschied mich dann für was natürliches und Lutschtabletten, aber leider sollte nichts davon letzten Endes helfen.

Ich ging auf der anderen Seite zurück zur Unterkunft und merkte schon, dass es mir immer schlechter ging. An der Unterkunft angekommen nahm ich die Sachen und legte mich nur noch ins Bett. Ich machte absolut gar nichts mehr an diesem Tag, dafür ging es mir zu schlecht. War schade, weil ich noch so viele Stunden gehabt hätte um mir das ein oder andere noch anschauen zu können. Zwischendurch muss ich mal eingeschlafen oder gedöst haben, da etliche Zeit vergangen war. Irgendwann ging ich mich fertig machen und dann nur noch ins Bett.

 

Am nächsten Tag sollte abends der Maori-Abend stattfinden und ich sah mich schon nicht daran teilnehmen. Wäre wirklich schade gewesen und versuchte mich deswegen auch irgendwie am Riemen zu halten. Damit es mir bald besser ginge und da die Nacht furchtbar gewesen war (Fieber, Schüttelfrost, Husten, Kopfschmerzen und und und) entschied ich dann nach kurzem Gespräch mit der Familie zum Arzt zu gehen, gleichgültig, wie viel ich dafür bezahlen würde. Der Arzt war direkt neben der Apotheke, bei der ich am Abend zuvor gewesen war. Es war ein Medical Centre und ich war nach kurzem Ausfüllen des Bogens auch direkt dran. Der Arzt war wirklich sehr nett und hörte sich alles genau an. Hörte dann auch mich ab und befragte mich bezüglich Medikamente, die ich schon einnehme, bzw. Krankheiten, die vorliegen würden. Letzten Endes kam raus, dass ich wohl einen Infekt habe. Vorerst schrieb er mir was für den Hals und Paracetamol auf, gab mir aber ein zweites Rezept mit, falls es nicht besser werden würde. Auf diesem stand dann ein Antibiotikum. Ich musste dann 150 $ für die Untersuchung zahlen und dann noch die Rezepte, aber damit es mir schnell wieder besser geht, war mir das auch egal. Nebenan in der Apotheke holte ich die zwei Sachen und bewahrte das Rezept noch einen Tag auf, um zu sehen, wie es weiter geht. Auf dem Rückweg ging ich noch schnell bei Woolworth etwas zu trinken und kleines zu Essen holen und verschwand dann wieder in die Unterkunft. Ich bewegte mich vorerst kein Stück mehr, blieb im Zimmer und versuchte hier und da etwas zu schlafen, einfach nur zu ruhen. Selbst als gegen 14 Uhr die Putzfrau kam, schickte ich diese weg, weil ich einfach nur für mich sein und mich ausruhen wollte, denn insgeheim hoffte ich, dass ich es vielleicht doch noch schaffe auf den Maori-Abend zu gehen. Ich wünschte es mir wirklich sehr.

Gegen 17:30 sollte der Bus für den Maori-Abend kommen. Um 17 Uhr, es ging zu der Zeit einigermaßen, entschied ich dann zu fahren. Gegen 17:20 war der Bus dann schon da, so dass mich die Rezeption im Zimmer anrief. Unten am Bus angekommen saßen bereits um die sieben Personen drin. Später nahmen wir noch zwei Männer aus Portugal auf und fuhren dann zum Maori-Dorf. Auf der Fahrt dorthin wurden wir kurz an einem Informationscenter abgesetzt, in dem wir uns nähere Informationen über das Dorf anschauen konnten um den Ablauf des Abends besser verstehen zu können. Wieder im Bus ging unser Busfahrer, Dennis, nachdem wir noch ca. 20 Personen am Holiday Inn abgeholt hatten, nochmals auf alle Punkte ein. Zum einen war es wichtig, dass ein Führer gewählt wird. Bei den Maoris darf dies nur ein Mann machen und er muss bereits erwachsen sein und am besten Rugby und Cricket spielen. Okay, die Sportarten sind vollkommen egal 😉 Zum anderen wurde mehrmals betont, dass während den rituellen Tänzen nicht gelacht werden darf, da dies kränkend sei und die Kultur in den Dreck ziehen würde. Unser Führer war einer aus dem Holiday Inn.

Als wir dann am Dorf ankamen versammelten wir uns alle in einer Art Aula unter freiem Himmel. Es waren noch drei weitere Busse dort, die ebenfalls das Spektakel miterleben wollten. Alle Führer der Busse mussten sich am Ende der Mitte zusammenfinden und auf das Ritual warten. Kurze Zeit darauf ging es auch schon los. Man hörte aus der Ferne Gesänge und Trommeln. Dann erschienen einzelnd Maoris auf einer Empore und dann auch unten direkt bei uns. Nacheinander gingen sie zu den Führern und streckten ihre Zungen aus. Der dritte von ihnen hatte einen kleinen Stock dabei, den er vor die Füße der Führer warf und einen ganz bestimmt ansah, dieser musste diesen Stock nun aufheben und wurde somit als Hauptführer der gesamten Gruppen angenommen. Dann folgte die Brgüßung mit dem aneinander stupsen der Nasen. Danach durften wir alle ins Dorf eintreten, ab sofort war Lachen auch wieder erlaubt 😉

Im Dorf sahen wir dann zum einen wie haka, der typische Tanz der Maoris funktioniert. Dazu mussten die Führer nochmals nach vorne treten und den Tanz mitmachen. Auch bei diesem Tanz sind Frauen nicht üblich, so dass auch hier lediglich Männer nach vorne geholt wurden. Hätte doch so gerne auch mitgemacht, menno. Anschließend wurde uns dann gezeigt, was die Frauen machen. Sie haben mehrere Bälle, die ein wenig ausschauen, als wäre ein Kloß oder ähnliches in ein Tuch gewickelt worden um dieses dann an einen anderen Ball zu befestigen. Mit diesen Bällen, einer jeweils an einem Ende des Seils, tanzen sie und machen auch damit Musik, erzeugen Töne, dazu wird dann meistens noch gesungen. Bei der nächsten Hütte wurde uns dann gezeigt, wie Maoris untereinander auch getestet werden. Dazu erhält jeder einen Stock, dieser wird in die Mitte gestellt und vorerst festgehalten. Dann sagt der Sprecher „links“ oder „rechts“ und in diese Richtung müssen alle gehen und beim nächsten Still stehen wieder einen Stock in der Hand haben. Die jenigen, die in die falsche Richtung gehen oder keinen Stock halten, müssen raus aus dem Kreis. Beim nächsten Stand bekamen wir dann zu sehen, aus welchen Materialien zum Beispiel Körbe hergestellt oder Schmuck und wie diese gemacht werden. Am letzten Stand wurde uns dann eine Art „Sport“ gezeigt, um die Beine zu kräftigen, welche die Maoris regelmäßig vollführen. Dabei liegt ein langer Stock senkrecht auf dem Boden. Über diesen sind horizontal weitere kleine Stöcke aufgereiht, so dass mehrere kleine „Platten“ um den langen Stock herum entstehen. Es geht dabei darum, dass kein Stock berührt wird, wenn man den langen Stock umrundet. Später soll natürlich Geschwindigkeit aufgenommen werden – ein wenig Herausforderung braucht wohl jeder.

Als wir alle Stände gesehen hatten wurden wir weitergeführt und konnten in einem überdachten Saal Platz nehmen. Hier bekamen wir live mit, wie unser Essen aus dem Boden geholt wurde. Die Maoris haben ihre Öfen im Boden, worin dann als erstes das Fleisch Platz findet, dann Sachen wie Kartoffeln und zum Schluss Zutaten für den Salat. Das ganze wird verbuddelt und wird erst bei Fertigstellung wieder ausgegraben. Es war wirklich interessant das zu sehen, vor allem sah das Essen richtig gut aus. Ein Haus weiter wurden uns weitere Musikstücke vorgetragen sowie auch nochmals der haka. Ich fand die Tänze wirklich sehr schön, vor allem auch die Musik, die sie dazu machten. Der Rhythmus passte einfach perfekt und ja, ich musste schon was schmunzeln, als die Herren alle die Zunge rausstreckten, weil es Gang und Gebe ist die Augen weit auf zu reißen und die Zunge so weit es geht rauszustrecken, aber lachen würde ich nie darüber, dafür finde ich es dann viel zu interessant.

Nach all diesen Darstellungen und Vorführungen wurden wir in eine große Hütte gebracht, in der wir essen würden. Das Buffet war bereits aufgedeckt und ich kann nur sagen: super lecker. Ich habe vor allem viel beim Salat zugeschlagen, einfach köstlich. Das Fleisch war butterweich und die Kartoffeln genau richtig, auch wenn ich etwas nachsalzen musste 😉 Und das Dessert erst. Pavlova. Was war das lecker. Bitte mehr davon.

Nach guten drei Stunden, die wir dort waren, hieß es dann leider schon Abschied nehmen. Zu eben diesem wurde nochmals zusammen gesungen und die Führer mussten nochmals mit den Busfahrern den haka machen. Ja, unsere Führer wurden mit der Zeit deutlich besser. Gegen 21:30 war ich wieder in der Unterkunft und habe nicht bereut, dass ich mitgefahren bin. Mir ging es nicht wirklich besser und während dem ein oder anderen Spektakel des Abends wurde mir dann doch etwas flau, aber ich habe gut durchgehalten und bin richtig froh darüber.

 

Dadurch, dass ich mir nichts von der Stadt anschauen konnte, entschied ich am Tag meiner Abreise den einen oder anderen Stopp zu machen, einfach um ein klein wenig von Rotorua sehen zu können. Deswegen entschied ich mich zum einen am Lake Rotorua anzuhalten. Riesengroß, aber sehr schön. Hier waren sehr viele Buddhisten unterwegs und komplettierten auf ihre eigene Weise das Bild des Sees. Danach fuhr ich zum Kuirau Park, in dem viele Geysire zu sehen sind. Wirklich faszinierend, wenn man direkt an einem dran steht. Es sieht aus, als würde einer ein Vollbad nehmen und hätte das Wasser zu heiß eingestellt. Danach wollte ich natürlich auch zu einem ganz großen. Te Puia. Ja, leider musste man dort um die 40$ bezahlen um den anschauen zu können und um ehrlich zu sein war es mir das dann doch nicht wert. Deswegen entschied ich mich dazu mir einige Seen anzuschauen, schließlich waren etliche im Umkreis. Stieg also wieder ins Auto und machte mich auf zu den Seen. Die Fahrt dahin war teilweise sehr spannend. Viele und enge Kurven, aber das kennen wir ja noch von Matamata. Ich hielt bei den folgenden Seen: Lake Okareka, Lake Tarawera und Lake Okataina. Einer schöner als der andere. Aber mit diesen Seen ist es wie mit vielen anderem auch hier in Neuseeland, man muss es einfach selbst gesehen haben. Bin hier übrigens um die 56 km nochmal extra gefahren, nur um alles besuchen zu können – tja, halte alle km fest. Am Ende gibt es ein kleines Fazit mit den km in Neuseeland. Nachdem ich dann mein kleines Sightseeing beendet hatte machte ich mich auf zum Tongariro Nationalpark, natürlich tankte ich vorher nochmals, einfach um sicher zu sein. Zum Park selbst gibt es aber erst später mehr 😉

Nessi

Egal ob per Flugzeug, per Auto oder zu Fuß. Der frühe Vogel kann einpacken. Es geht ab nach Australien und Neuseeland. Wooohooo, ich komme!!!

4 Kommentare

Sanis Bekannter oder so

about 10 Jahren ago Antworten

Hach was sieht das wieder alles fantastisch aus. Konnte mir die Maori im Text gar nicht so richtig vorstellen. Aber mit den Bildern dazu sieht es echt interessant aus. Und das essen sieht ja lecker aus, davon nehme ich auch gerne einen Teller! :-D Hoffe dir geht es mittlerweile auch was besser, damit du den Urlaub weiter genießen kannst. Ach so, schminken sich die Maori jeden Tag so? Da würde ich ja durchdrehen :-) Ach und ich bin jetzt wieder erster @ Mama :-) Oh und bitte tut mir einen Gefallen, Sani will Euch immer was erzählen, aber Sie weiß nie wie. Fragt Sie doch bitte mal, bevor Sie durchdreht ;-) Dir Nessi wünsche ich auf jeden Fall gute Besserung und ich freue mich schon auf den nächsten Bericht! Macht irgendwie süchtig :-)

Mama

about 10 Jahren ago Antworten

Mensch der Bericht und die Bilder, einfach grosse Klasse. Und du kleine Mücke warst so krank,dafür gebührt dir ein extra dank. Habe mir große Sorgen um dich gemacht.Sani hat mir aber gesagt, dir geht es etwas besser. Es wäre schade gewesen, wenn du das Alles nicht mitgemacht hättest. Mittlerweile hast du nur noch 13 Tage, und hast noch soviele Stationen vor dir, hoffentlich sind sie genauso toll, wie die Vorangegangenen. Ich höre und sehe dich ja wahrscheinlich über Skype, wenn du in Wanaka bist. Paß auf dich auf und werde gesund. Hdl,Mama

Big Sis Sani

about 10 Jahren ago Antworten

Huhu Nessi-Pu! Der Bericht und die Bilder waren wieder superduper megatoll. Ich bin immer wieder beeindruckt von dieser Weite, die Neuseeland ja nu auch hat. Anhand der Seen kann man das irgendwie ganz hübsch sehen ^^ Oh, und ich muss zugeben, dass ich wegen des Hakas doch schon sehr lachen musste. Vor allem, wenn man die Glupschaugen macht und dabei die Zunge rausstreckt. Gut, ich würde niemals über nen Maori lachen, aber wenn ich das mache, ist das schon arg witzig :-D Was ist denn genau dieser Nachtisch? Den würde ich auch mal gerne probieren :-D Sah nämlich lecker aus. Wie das ganze Essen :-D Freu mich schon auf den nächsten Beitrag! Sani

Lieblings-Pfeife

about 10 Jahren ago Antworten

Wie du das mit dem Haka geschrieben hast, musste ich so an die Con denken... Der gute Lawrence Makoare ("Which king? Smo king? Drin king?" muuaaaahhhh) hatte das ja auch mal gemacht... :-) Danke wieder für deinen tollen Bericht. Werde mich gleich dem neuesten widmen und fleißig lesen. :-)

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