23. – 25.11., Tongariro National Park

Ja, es geht weiter. Mit 190,4 km in ca. 3,5 Stunden. Tja, musste mir unbedingt noch den Lake Taupo anschauen, wenn ich mich schon auf den Weg mache. Rotorua ließ ich also vollständig hinter mir, was man ja auch durchaus tun kann, sobald man sich etliche Seen angeschaut hat 😉 Glücklicherweise hatte ich den gesamten Weg – nun, fast – schönes Wetter, so dass die Fahrt natürlich um so entspannter verlief. Aber jetzt mal zu den wichtigen Dingen im Leben: Lake Taupo.

(Bilder findet ihr hier)

Was soll ich sagen, der Lake Taupo ist so riesig, dass man am liebsten an jeder Ecke nochmals stehen bleiben will um ihn sich anzuschauen. Wie immer wurde der Ausblick natürlich auch von gefiederten Freunden begleitet, so dass ich diversen Schwänen und Enten beim Baden zu sehen konnte. Das Wasser sah aber auch wirklich einladend aus. Etliche Kilometer weiter hielt ich dann nochmals am Lake Taupo an. Dieses Mal waren es dann doch eher Menschen, die einen umgaben. Aber, hey, bin ja nicht so, auch damit kann ich leben. Ich entschied mich dann dafür eine Pause an dieser Stelle zu machen. Praktischerweise standen auch Picknicktische dort, so dass dies keine große Sache war. Vielleicht haben auch die mich dazu getrieben eine Pause zu machen, wer weiß. Jedenfalls tankte ich etwas Sonne, aß und trank etwas bevor ich mich dann auf den Weg zum National Park machte. Da ich in den meisten Unterkünften eh erst ab 14 Uhr Ortszeit einchecken kann, brauchte ich mich auch hier nicht abhetzen.

Auf dem Weg zum National Park fing es dann auch noch an zu regnen. Ich glaube, dass war das erste Mal, dass es während meiner Ankunft in Neuseeland geregnet hatte. Also zumindest in den Gebieten, in denen ich mich befand oder vergesse ich grade nur was, dass ich vielleicht vorher mal geschrieben hatte? Jedenfalls störte der Regen dann doch etwas. Man kann in Neuseeland auf Landstraßen maximal 100 km/h fahren und selbst diese sollte man nicht ständig fahren. In Neuseeland gibt es Kurven, die habe ich in Deutschland noch nie gesehen. Nicht nur eng sondern auch so schnell hintereinander, dass man fast nur noch auf der Bremse steht. Glücklicherweise war es hier aber so, dass es links oder rechts nicht ganz weit runter ging, sondern einfach nur viel Wald und Büsche. Wenn es aber regnet und alle paar km wird daran erinnert „Slippery when wet“ (Rutschgefahr), ja, dann Prost Mahlzeit. Mehr als 70 km/h bin ich dann sicher nicht mehr gefahren, man möchte ja heile zu Hause ankommen.

Gegen sehr späten Nachmittag kam ich dann auch an. Ich glaube, es war schon nach 17 Uhr und es regnete immer noch. Erst mal einchecken und erklären lassen, was man so alles im National Park machen kann. Dann Sachen auf’s Zimmer gebracht und erst mal eine Runde laufen. Irgendwie hab ich das immer nach so langen Fahrten nötig. Fand dann auch direkt eine Art Supermarkt. Also, ja, es war ein Supermarkt inklusive Tankstelle, aber irgendwie war es eher ein Laden, in dem man einfach alles, was man finden konnte, reingepackt hat. Schnell ein paar Sachen gekauft, man möchte sich hier und da dann doch mal ernähren und zurück zur Unterkunft. Übrigens war der erste Blick auf den Mount Ruapehu einfach nur wunderschön – noch mit Schnee bedeckt. In meiner Unterkunft befanden sich übrigens um die 50 Biker und die hatten echt coole Maschinen. Alle standen sie direkt vorm Eingang. Drinnen war es entsprechend etwas lauter, störte soweit aber nicht. Es war eher recht amüsant, wie sie teilweise lachten und ihren Spaß hatten. Nach einer erfrischenden Dusche und sehr bequemen Klamotten – geht doch nichts über ne Jogginghose – machte ich mich nochmals auf zur Rezeption und ließ mir verschiedene Tracks erklären, die ich am nächsten Tag machen wollten. Drei Stück standen auf meinem Plan, hoffentlich machte das Wetter mit, sah nicht so gut aus. Danach ging ich rüber zum Restaurant, wo mir etliche Personen in Jogginghosen entgegen kamen (Jogginghosen-Tag?), und aß zum Abschluss noch einen Gartensalat. War wirklich mehr als genug. Nach dem dinieren ging ich zurück in mein Zimmer und machte nach einiger Zeit, zumindest für diesen Tag, das Licht aus.

 

Als ich am nächsten Tag aufstand waren meine Halsschmerzen immer noch da, ja, dauert sehr lange bis irgendwas mal passiert. Nun gut. Nachdem ich gefrühstückt hatte – hatte am Tag zuvor was fürs Frühstück besorgt gehabt – machte ich mich samt Wanderschuhe, Regenjacke, Sonnencreme, Hut und Sonnenbrille auf zum ersten Track. Tawhai Falls. Ungefähr 800 m, für die man um die 15 Minuten brauchen soll. Wie der Name schon sagt, sieht man hier Wasserfälle. Und für mich persönlich ein sehr spezieller Wasserfall. Gut, ich muss sagen, vor der Ankunft am National Park und vor dem Gespräch mit der Rezeptionistin wusste ich es nicht mal, aber dafür freute ich mich umso mehr. An diesem Wasserfall hat Gollum in „Herr der Ringe“ Fische gefangen. Ich, als kleiner „Herr der Ringe“-Fan konnte die Szene auch direkt vor meinen Augen sehen, als ich am Wasserfall ankam, aber auch so war er wirklich sehr schön anzusehen. Ein recht kleiner Wasserfall, aber die Strömungen, die an einem vorbeifließen, sind mindestens genau so atemberaubend.

Nachdem ich den Walk erfolgreich hinter mich gebracht hatte und wieder ins Auto gestiegen war fuhr ich weiter zum nächsten Track. Als nächstes sollten die Taranaki Falls dran sein. Dieses Mal ein Weg von 2 Stunden, die vor mir lagen. Etwas weiter vor mir lief eine vierköpfige Familie, so dass ich den Weg nicht ganz alleine hinter mich bringen musste. Sehr oft kamen mir Leute von vorne entgegen. Bei dem Track handelt es sich um einen Loop, sprich, man kommt fast an der selben Stelle wieder heraus. Die Weiten, die einen links und rechts umgaben, waren rauh und faszinierend zugleich. In der Ferne hatte man immer die Berge im Blickwelt, so dass das Bild komplettiert wurde. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke konnte man eine kleine Brücke passieren, würde dann aber weitere 3,5 Stunden wandern und käme definitiv nicht da raus, wo man rein gegangen war. An der Brücke wurde noch der ein oder andere Schnappschuss gemacht, bevor es weiterging. Der jetzige Pfad war dann etwas spezieller. Man musste über Stock und Stein klettern und das meine ich wörtlich, oft ging es einfach nur hinauf bis man zu einer weiteren Brücke kam. Unter dieser floss kein kleiner Fluss, wie zuvor, sondern ein etwas größerer, der auch weitaus tiefer gelegen war. Ab dieser Stelle dauerte es auch nicht mehr lange und man kam bei den Taranaki Falls an. Ein wunderschöner Wasserfall, der zwar sehr klein war, aber durchaus seine Reize hatte. Am liebsten hätte man sich runter gestellt – nein, es war nicht heiß, das Wetter hielt aber noch – aber den Track verlassen, nein, das ist nichts für mich. Es ging dann immer weiter und weiter. Jede Ecke war schöner als die andere und selbst die Lavagesteine oder auch die Spuren der Erosionen, die noch zu erkennen waren, ließen einen oft eine kleine Pause einlegen. Trotz allem war ich nach 1 Stunde 40 Minuten froh, als ich wieder zurück war. Meine Füße taten etwas weh und es war zwingend notwendig, dass ich etwas aß. In der Nähe befand sich nicht sonderlich viel Auswahl, so dass ich zum nächstbesten Café ging und dort einen großen Salat zu mir nahm. Runter gespült mit einer Limonade ging es auch schon wieder weiter.

Es ging zu den Silica Rapids. Für diese brauchte man laut Schild gute zwei Stunden, es sei denn, man ging von diesen den Weg zurück, dann wären es 2,5 Stunden. Ich entschied mich für Letzteres, werde aber noch dazu kommen, weshalb ich so entschied.  Der Umgebung war auch hier wunderschön, man konnte aber bereits am Weg merken, dass dies ganz anders werden würde. Um einen herum war oft Wasser, Tümpel oder dergleichen und man lief über Holzplanken, vier Stück, die aneinander befestigt waren. Ein bisschen hatte das ganze ja von Herr der Ringe. Ja, ich sehe überall Herr der Ringe, liegt aber einfach daran, dass alles in Neuseeland wie Mittelerde aussieht, es denn man befindet sich gerade in einem Ort oder National Park, in dem lauter Palmen stehen. Über Brücken, Stock und Stein ging es immer weiter. Irgendwann erschien dann auf der rechten Seite ein Fluss. Nicht sehr breit, aber sehr stark. Die Steinformationen waren sehr schön. Waren teilweise mit rotem Schlamm bedeckt. Laut einem Schild lief hier auch schon Lava hinab, deshalb auch der rote Schlamm. Nach gut 45 Minuten, bisher hatte ich keine einzige Person auf dem Weg getroffen, hörte ich auf einmal etwas hinter mir. Drehte mich um und erschrak fast, als ein Kerl hinter mir her lief. Dieser wollte lediglich an mir vorbei, denn er schien die schnellste Maus von Mexiko zu sein. Hatte wirklich ein beachtliches Tempo drauf. Es dauerte keine 10 Minuten und ich traf ein Pärchen, unterhielten uns auch kurz, als wir alle am Silica Rapids ankamen. Traumhaft. Wenn gleich es auch eigentlich nur nach dreckigem oder schaumigen Wasser aussieht, aber das Wasser sieht wegen den Erosionen so aus. Man hatte dann die Option zur Bruce Road zu gehen, das wären 45 Minuten gewesen oder eben 1 Stunde 15 Minuten wieder zurück. Ich begann mit der Bruce Road, aber nach nicht sehr vielen Metern drehte ich um. Das, was ich da sah, war mir einfach zu steil und genau wissen, wo ich letzten Endes raus kommen würde, wusste ich auch nicht. Dann doch lieber einen Weg, den ich schon kenne. Nach zwei Stunden war ich mit dem gesamten Weg, hin und zurück, fertig. Kann ja fast beim Marathon mitmachen 😉 Ich fuhr danach, weil ich mittlerweile wirklich alle war, zurück zur Unterkunft.

Am Abend ging ich dort ins Restaurant, weil ich mal was vernünftiges Essen wollte, ganz egal, wie viel es kosten würde. Ich entschied mich für einen Chicken Burger mit Avocado, roten Zwieblen, Tomaten, Gurken und vielem anderen, so wie als Beilage Fritten. Was mir hier in Neuseeland aufgefallen ist, ist, dass Fritten hier meistens mit Aioli gereicht werden, anstatt mit Ketchup. Verrückt, aber auch richtig lecker. Habe da echt Gefallen dran gefunden. Für das Essen ließ ich mir richtig viel Zeit, lag aber auch daran, dass der Burger wirklich bombastisch war. Habe aber tatsächlich alles aufgegessen. Tja, nach so viel Laufen hat man halt Hüngerchen. Danach ruhte ich mich noch was auf, damit ich am nächsten Tag wieder durchstarten konnte.

 

Ich stand wieder gemächlich auf und frühstückte ein wenig, ganz in Ruhe. Dann packte ich alles zusammen und machte mich dann gegen 9:45 auf um weiter zu fahren. Weiter nach Wellington. Man, da ist die Nordinsel schon fast vorbei.

Nessi

Egal ob per Flugzeug, per Auto oder zu Fuß. Der frühe Vogel kann einpacken. Es geht ab nach Australien und Neuseeland. Wooohooo, ich komme!!!

6 Kommentare

gertie

about 11 Jahren ago Antworten

hallo Vanessa.ich hoffe das du bald wieder ganz gesund bist und den rest deiner reise auch mit vollen zügen geniessen kannst.ich habe mir was überlegt.du schreibst so toll über deine eindrücke die du dort gewonnen hast ,das ich mir dachte du veröffentlichst deine reise in einem buch .mit vielen tollen Bildern.schreiben kannst du ja auch.werde mich mit funk und fernsehen in Verbindung setzen und deine reise als reise des jahres anbieten.liebe Vanessa,ich wünsche dir noch ganz tolle tage.geniesse es ,denn bald ist diese schöne zeit vorbei.danach hat man nur noch die Erinnerungen.ach und noch was.nehme nicht alles so ernst was manche leute dir so schreiben.ich drücke dich ganz lieb.pass auf dich aut.t.g.

Sanis Freund

about 11 Jahren ago Antworten

Mist, diesmal waren Mama und ich zu langsam! :-( Egal noch folgen einige Berichte! :-) Die Natur gefällt mir wirklich gut. Ein Lob an die Fotografin und die tolle Kamera! Vor allem den Burger hast du toll getroffen....krieg schon wieder Hunger :-) Mir ist übrigens aufgefallen das du wirklich super viel Salat isst, wenn du so weiter machst kriegst du noch Hasenzähne :-) Auf dem Foto siehst du irgendwie gar nicht mehr so erkältet aus, das bedeutet bestimmt das du bald wieder top fit bist! Wir drücken dir auf jeden Fall die Daumen.

Big Sis Sani

about 11 Jahren ago Antworten

Oh, was sind das wieder tolle Bilder. Ich hab schon wieder so entsetzliches Fernweh. Die Natur ist echt der Hammer. Und diese Weite... Aber mein persönliches Highlight ist ja das Ski fahrende Obst :-D. Für`s Fliegen reicht es nicht, aber schön über die Buckelpiste düsen ;-) Respekt, Herr/Frau Laufvogel :-D Übrigens sehr irritierend das Bild von dir im Auto. Beim ersten Mal anschauen denkt man nur: Boah, irgendwie sieht das falsch aus :-D Finde es übrigens so super, was du für lecker Sachen isst. Da bekomm ich auch immer voll den Hunger. Schlimm schlimm! Erkennen wir dich am Flughafen überhaupt noch? :-D Wobei... der Obst-Pullover wird dich enttarnen :-D Fühl dich ganz doll gedrückt und mach, dass du wieder ganz fit wirst. Weiterhin gute Reise! Bis dann, Hasi-Pu!

Lieblings-Pfeife

about 11 Jahren ago Antworten

Bei Bild 17 musste ich sofort an die Totensümpfe aus Herr der Ringe denken... Superschöne Fotos, superschöne Landschaft. Schick dir liebe Pfeifen-Grüße! :-)

Mama

about 11 Jahren ago Antworten

Meine kleiner Kiwi, die Bilder und der Bericht sind irre.Tante Gertie hat die gleiche Idee wie ich. Ich wollte schon mal den Kölnerstadtanzeiger über deine Reise informieren und Ihnen anbieten, es zu drucken. Siehst du,eine Familie, ein Gedanke. Man sieht wirklich an der Natur , daß es seinen Ursprung im Vulkanischen hat. Tolles Land. Bin jetzt zu alt, noch einen so langen Flug zu machen. Würde ich nicht mehr schaffen, aber wer weis. Das Essen sieht ja immer lecker aus, und dann diese Portionen.Aber wer Marathon läuft, kann auch viel und gut essen. Ich wünsche, dir noch eine schöne Zeit, und pass auf dich auf. Hdl, Mama KIRA ORA.

Jane

about 11 Jahren ago Antworten

Puh, da hat man mal ein paar Tage keine Zeit auf dem Laufenden zu bleiben und du postest wie eine Wahnsinnige :) Neuseeland hat echt eine traumhafte Natur. Wenn du nach Hause kommst, wirst du diese Weite bestimmt vermissen. Ich hoffe, dass du mittlerweile wieder richtig fit bist. Sowas kann man auf so ner Reise gar nicht gebrauchen. Pommes mit Aioli muss ich auch mal probieren. Freu mich auf weitere Bilde und Berichte.Viele Grüße vom Rest der Familie. Fühl dich gedrückt.

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