Endlich stand das Übersetzen von der Nord- auf die Südinsel an. Wie bereits erwähnt – zumindest glaube ich das – habe ich die Fähre gemieden. Nachdem ich im Internet Berichte darüber gelesen hatte, dass diese bei schlechtem Wetter auch mal bis zu zehn anstatt der dreieinhalb brauchen würde, war das Thema bereits vom Tisch. Bin deshalb geflogen. Mit einer Cessna 2008 oder war es doch 2006. Wusste, ich hätte es mir aufschreiben sollen. Jedenfalls war das Flugobjekt so klein, gerade mal 12 Mann (inklusive Pilot) passten rein. Dieser machte auch keine Ansagen durchs Mikro sondern direkt von Angesicht zu Angesicht. War schon sehr suspekt, vor allem da wir wirklich sehr schlechtes Wetter hatten und es in dem Flugzeug nicht wirklich etwas gab, woran man sich hätte festhalten können. Nach gut 50 Minuten war der Schreck dann auch schon vorbei und ich doch ganz heil froh auf der Südinsel angekommen zu sein. Schweiß von Stirn wisch. Oh, bevor ich’s vergesse. Im Flughafen von Wellington hing auch noch Gollum, habe ich nur durch Zufall entdeckt, weil ich was zu Essen brauchte. Kein Weg ist umsonst 😉

(Bilder findet ihr hier)

Hab nach der Ankunft dann erst mal mein Auto abgeholt. Wieder ein Holden Spark Barina. Aber dieses mal in silber und in einem viel besseren Zustand. War echt gespannt, ob der zweite Gang und die Handbremse hier auch wieder Probleme macht, war aber alles tadellos und gefahre wurde dieser auch „erst“ 30.000 km, der davor hatte schon mehr als das Dreifache drauf gehabt.

Bin dann natürlich schön in meine Unterkunft gefahren – lächerliche 12,5 km -, habe wie immer alles ins Zimmer gebracht, kurz frisch gemacht und bin dann, nach Auskunft vom „Hausherr“, zum „Centre of NZ“ gegangen, welches im „Botanical Reserve“ liegt. Ging ganz schön steil hinauf, dafür das es nur 15 Minuten bis dort dauern sollte. Okay, laut Fotos war ich tatsächlich nach 15 Minuten oben, aber es war etwas anstrengend gewesen, viel Berg. Von dort oben hat man eine wunderbare Sicht über Nelson, ein recht schönes Städtchen. Gefiel mir deutlich besser als Wellington. Ruhiger und auch die Umgebung war schön anzusehen. Hinter einem viele Berge und vor einem das Meer. Da ich noch nicht genug hatte und mir noch etwas die Beine vertreten wollte, bin ich von dort oben einen Pfad weitergegangen, der mich dann irgendwann in den „Miyazu Japanese Garden“ führen sollte. 45 Minuten laut Plan und ja, kann ich bestätigen. Länger hat es nicht gedauert. Auf dem Weg zum Garten bin ich wieder etlichen Schafen begegnet. Mit der Kulisse der Berge und der Stadt Nelson ein gelungenes Bild, vor allem wenn die Schafe einen immer so anschauen, als würden sie einen am liebsten fressen.

Der „Miyazu Garden“ war recht klein, dafür hatte man aber direkt das Gefühl, man würde in Japan stehen. Neben diesem Park gibt es auch einen „Founders Heritage Park“. Das Haupthaus und Infostelle ist ein Leuchtturm. Laut Zettel wurde der Park um 17 Uhr geschlossen, wir hatten aber bereits kurz vor 19 Uhr und die Tore standen immer noch offen, so dass ich einen kleinen Blick riskierte. Hier sah wirklich alles aus, als sei es aus dem Jahr 18xx.

Meinen Rückweg lief ich dann links an der Hauptstraße entlang. Links von mir gab es dann auch die ersten Eisenbahnschienen, die mich bis zum Maitai River verfolgten. Mai Tai, wow, da denke ich glatt an die Karibik zurück. Mai Tai war aber auch lecker, schade, dass der Fluss keiner war. Da die ganzen Strecken sich dann doch etwas zogen und ich mir auch die Innenstadt angesehen hatte, suchte ich dann nach etwas Essbarem um den (mittlerweile) Abend entsprechend ausklingen zu lassen.

Am nächsten Tag sollte es dann ja nach Westport gehen, hatte mir zuvor aber schon Karten und Infos im Web angesehen, was ich auf dem Weg dahin sonst so machen könnte. Und was soll ich sagen? Ich war über 11 Stunden unterwegs gewesen um gewisse Orte anzuschauen. Was macht man nicht alles, wenn man im Urlaub ist. Dazu später mehr 😉