(Bilder wurden geupdatet, ab Bild 28 die Queen – hier klicken)

Was soll ich sagen, als ich am Dienstag morgen aufstand war ich noch recht müde und musste mich ein wenig mit Kopfschmerzen aus dem Bett quälen, was aber glücklicherweise dann noch geklappt hat. Nach einem guten Frühstück – ja, man muss sagen, das Frühstück, das ich hier bekomme, ist vollkommen in Ordnung – mit Toast, Cornflakes, Tee und Orangensaft habe ich mich zum „Hop on Hop off“ Bus aufgemacht. Hier muss ich tatsächlich zugeben, dass mich die Fahrtrichtung etwas durcheinander gebracht hatte und ich somit dann gar nicht wusste, auf welcher Seite ich nun warten müsse. Aber siehe da, direkt richtig gestellt. Im Bus kaufte ich erst einmal ein Ticket für zwei Tage, da mir einer für zwei große Touren zu wenig war. Es gab die Sydney Tour und die Bondi Tour, beide sollten jeweils (ohne aussteigen!) 90 Minuten dauern. Der Kauf für zwei Tage hat sich also gelohnt. Im Bus angekommen direkt nach oben aufs Sonnendeck und die paar Sonnenstrahlen getankt, die an dem Tag zu sehen waren. Es war morgens bereits sehr windig gewesen und nur ein paar Sonnenstrahlen schafften es tatsächlich ins Freie, was einen allerdings direkt wieder aufwärmte.

Das Sightsseing war wirklich sehr interessant, einige der gezeigten Orte, wie zB Darling Harbour hatte ich bereits besucht, entschied mich aber hier in der Nähe auszusteigen, da ich doch noch zu Madame Tussaud wollte. Manche Sachen nimmt man einfach an jedem Ort mit. Drinnen angekommen erst einmal einen netten Plausch mit der Ticketverkäuferin über Neuseeland gehabt. Queenstown soll am schönsten sein und Christchurch sollte man bestenfalls nicht lange besuchen. Mal schauen, ob sie recht haben wird. Zu Anfang stand ich in einem Schiff, kannte hier jedoch keinen der Gezeigten, aber Geschichte war ja noch nie meins gewesen. Dafür kamen anschließend politische Persönlichkeiten wie Obama, von dem ich übrigens spezielle Fotos erhalten hatte (wird in dem Haus angeboten), wie auch die Queen persönlich. Selbstverständlich ließ ich es mir nicht nehmen ihren Platz einzunehmen. So eine Krone steht mir aber auch viel besser. Herr Albert Einstein wurde auch gesichtet. Da man alleine so schlecht von sich Fotos machen kann (gut, ich muss sagen, dass meine Kamera hier mit drehbaren Display super Arbeit leistet) fragte ich hier und da andere Gäste um ein eben solches. Ein Glücksgriff war hierbei ein Mann aus Melbourne, wie ich später erfuhr, der ebenfalls alleine unterwegs war und mich als erstes drum gebeten hatte. Wir entschieden uns der Einfachheit halber später dazu einfach zusammen Madame Tussaud zu besuchen und gegenseitig Fotos zu machen. Hierbei wurde schnell klar, er hatte einen Drang zu vermeintlich schönen Frauen, ob Miranda Kerr oder Angelina Jolie, alle schien er nach Posen auf den Fotos heiraten zu wollen. Tja, für mich waren nur belanglose Dinge schön, okay, nicht die Wahrheit, aber am schönsten waren wohl der Mini Iron Man und die Tatsache, dass Bruce Willis und ich endlich zueinander gefunden haben. Ja, es ist endlich geschehen, man glaubt es kaum. Also Mama, drauf einstellen, Herr Willis und ich werden zusammen zurückkommen. Brad Pitt wollte auch mitmischen, musste ihm aber eine Abfuhr erteilen. Angelina schien froh darüber zu sein. Draußen mussten der Herr aus Melbourne, welcher mir zuvor noch eben verriet, dass es dort deutlich billiger sei, voneinander verabschieden, dafür konnte ich mich direkt in den Armen von Johnny Deep ausweinen, von dem ich mich dann aber leider wieder verabschieden musste, da es mittlerweile nicht nur kräftig windig geworden war sondern auch weil das kleine Hüngerchen kam, welches auch gestillt werden wollte.

Wie angekündigt wollte ich ein Restaurant versuchen, welches ich am Tag zuvor gesehen hatte. Die Pontoon Bar direkt beim Sydney Harbour. Die Auswahl war nicht enorm und es standen eher Standardgerichte auf der Karte, aber alle unter 10$ und darüber kann man nun wirklich nicht meckern. Ich bestellte mir daher die Wedges mit Sweet Chili Sauce und einer Sour Cream. Bis zum letzten Bissen konnte ich mich nicht entscheiden, welche Kombi besser war. Geschmeckt hat es so oder so, wenn gleich drei Möwen, die sich ebenfalls draußen auf der Terrasse befanden, nur darauf warteten ein Stück ab zu bekommen. In diesem Fall wollte ich dann aber doch nicht teilen, schließlich wollte der kleine Magen vor der Weiterreise gefüllt werden.
An der Busstelle stieg ich dann wieder in den Bus ein und machte mich auf Richtung Harbour Bridge. „Tja, was soll man schon von einer Brücke erwarten“ waren so meine ersten Gedanken. Aber dann erschien sie auf der Bildfläche und Wow. Ich glaube, ich habe noch nie eine sooooo große Brücke gesehen. Sie war wirklich enorm. Ihr ganzes Dasein. Sie war nicht nur sehr lang, sondern auch sehr breit und hoch. Zumindest kam es mir so vor. Etwas verwundert war ich dann doch als ich die einzige war, die aus dem Bus stieg, um sich dieses Spektakel anzusehen. Dort erwartete mich allerdings auch ein so kräftiger Wind, das ich mittlerweile auch die Straßenseite direkt am Wasser tunlichst versuchte zu meiden. Am Abend erfuhr ich übrigens, dass es ca. 80 km/h waren, mit denen der Wind über Sydney gejagt hatte. Auf dem Weg unter der Harbour Bridge vorbei erschien auch schon das Opera House auf der Bildfläche. Das Haus sah genau so aus, wie man es aus dem TV kannte, nur kam auch dieses mir deutlich größer vor. Tja, im Fernsehen soll doch angeblich immer alles größer wirken, so wie Tom Cruise – bei Sehenswürdigkeiten scheint das nicht zu stimmen. Nicht all zu weit entfernt von der Oper, dafür aber auf meiner Seite, stand noch ein Kreuzfahrtschiff, dass die Oper aber tatsächlich noch mit der Größe überragte. Leider war die Oper teilweise abgesperrt, da hier Boden erneuert wurde, ebenso Treppen. Hinein konnte man auch nicht, so dass ich einmal quer um die Oper herumlief. Kam mir zwischendurch wie ein großer Fehler vor, da hier die Wege teilweise sehr klein wurden und der Wind immer stärker und stärker gegen einen drückte, so dass es fast den Anschein machte, er wolle einen ins Wasser schubsen. Wie man merkt wurde dies nicht geschafft.
Nicht weit von der Oper liegt der Royal Botanic Garden. Ja ja, die Royals schon wieder. Erst tritt die Queen ihren Thron an mich ab und jetzt darf ich noch einen royalen Garten besuchen. Irgendwie wiederhole ich mich heute, aber der Garten war auch riesig. Dort standen Bäume – ich dachte ja, der Baum im Hyde Park wäre groß gewesen, aber hier standen teilweise Bäume mit Stämmen so breit wie kleine Wohnungen in Köln. Natürlich bin ich auch direkt mal umarmen gegangen (an Mama: War jedoch nicht der Baum, bei dem ausdrücklich darum gebeten wurde). Ein Baum faszinierte mich ungemein mit seiner Wurzel. Diese hatte sich ein sehr großes Feld erobert und fiel damit direkt ins Auge. Sehr gut gefallen hat mir auch der Dracaena draco, der umgefallene Baum. Dieser ist laut Tafel im Mai 2008 einfach umgefallen. Aus Angst, dass dieser beim Versuch ihn wieder aufzustellen kaputt gehen könnte, wurde der mittlerweile über 100 Jahre alte Baum liegen gelassen und gedeiht seitdem genau wie zuvor. Im Garten konnte man viele interessante Skulpturen und Bäume, wie auch Pflanzen entdecken. Und natürlich hatte man es sich auch nicht nehmen lassen, einen Palastgarten anzulegen. Wenn schon, denn schon 😉 Ein kleiner freundlicher Helfer in mitten diesen Gartens zeigte mir auch bereits den Weg, den ich später noch einschlagen würde. Sehr freundlich diese kleinen Engel. Nach einem wirklich sehr langen Spaziergang – ich glaube nicht, dass ein kurzer möglich gewesen wäre, dafür war der Garten zu groß – habe ich den Garten dann verlassen und schlug einen neuen Pfad ein.
Es ging Richtung Sky Tower, der höchste Turm von Sydney. Hier sollte es ein großes 4D Spektakel geben und natürlich konnte man von hier auch die gesamte Stadt überblicken. Enttäuscht war ich tatsächlich von dem 4D, da dieses lediglich ein ca. fünf Minuten Film war, welcher nicht sehr spektakulär daher kam. Zwar hatte man versucht mit Effekten wie Wasser und Wind zu arbeiten, aber was anderes erwartet hatte ich schon. Vielleicht habe ich aber durch das Phantasialand in good old Germany einfach zu viel von 4D erwartet. Die Aussicht im Tower selbst, dazu wurden wir in kleinen Gruppen in 44 Sekunden über zweihundert Meter nach oben transportiert, war natürlich fantastisch. Habe auch den Hyde Park direkt wiedergefunden und alle Orte, die ich bis dahin besucht hatte. Nachträglich muss ich aber sagen, dass es mir die 30$ nicht wert gewesen wären, hätte ich vorab gewusst, wie dieses groß angekündigte Spektakel aussehen würde. Aber alles kann nun mal auch nicht fantastisch sein, sonst will man ja gar nicht mehr weg 😉

Zum Abschluss pflanzte ich meinen Popo dann nochmal in den Bus und sah mir die nächsten Haltestationen an bis ich wieder beim Darling Harbour ankam. Hier wollte ich unbedingt nochmal bei Starbucks vorbeischauen und mir den Hafen in der Dämmerung anschauen. Mit einem heißen Latte, den ich mir zusammen mit einer kleinen Stärkung durch ein paar Wraps, kaufte, setze ich mich daher auf ein paar Stufen und sah mir die Aussicht an. Ja, war ganz hübsch anzusehen. Der Thumbalong Park, über den ich später dann zurück zum Hotel ging, war ebenfalls sehr schön. In den Bäumen hingen überall Lichterketten, wodurch mir dann einfiel, dass es nicht mal mehr zwei Monate bis Weihnachten sind.

In der Unterkunft angekommen wurde dann auch schon der nächste Plan geschmiedet für den letzten Tag in Sydney: Featherdale Wildlife Park und Bondi Beach. Ergo Koala Bären und Kängurus knuddeln und Surfern beim ins Wasser fallen zuschauen. Das wird ein Tag.

In diesem Sinne: Ho ho ho 😉