30.11. – 01.12.2013, Hokitika

Nachdem ich am Morgen am Strand von Westport gewesen war und dort eine furchtbare Briese vorgeherrscht hatte, war es an der Zeit weiter zu fahren. Wie vielleicht bereits mitbekommen war mein nächster Halt nicht unbedingt auch meine nächste Unterkunft. So auch dieses Mal. Hokitika musste noch ein wenig auf mich warten.

(Bildchen gibt es hier)

Mein erster Halt an diesem Tag hieß „Cape Foulwind“ an der Tauranga Bay, wo ich die „Seal Colony“ genauer anschauen wollte. Zwar hatte ich bereits in Australien etliche Seelöwen gewesen, aber ich finde, man kann ruhig noch einige mehr anschauen 😉 Das Wetter war immer noch nicht das Beste als ich ankam, störte aber soweit nicht besonders. Schön warm eingepackt, inklusive Schal und Regenjacke, machte ich mich dann auf. Ein traumhaftes Plätzchen Erde. Die raue See, viele verschiedene Felsformationen, die aus dem Meer heraus ragen und hunderte Seemöwen. Nach einigen Minuten kam man dann auch schon an die Plattform, von der aus man die Seelöwen betrachten konnte. Man, was waren die alle müde. Ich glaube, ich habe gerade mal einen gesehen, der sich großartig bewegt hat und das auch nur, indem er den Kopf hoch und runter bewegte. Aber auch schlafend waren sie einfach nur goldig. Nein, Sani, ich habe dir keinen eingepackt. Etwas weiter lief mir dann ein „Weka“ über die Füße. Er wird gerne mit dem Kiwi verwechselt, weil eine gewisse Ähnlichkeit besteht, aber gerade der Schnabel ist ganz anders als beim Kiwi. Nachdem dieser dann erfolgreich vor mir geflüchtet war überlegte ich noch bis zum Leuchtturm zu gehen. Dies wäre ein Weg von über eine Stunde gewesen, da das Wetter aber wieder viel schlechter wurde und ich noch einiges zu fahren hatte, ließ ich dies dann doch bleiben. Schließlich musste ich später noch über einen recht kurvigen State Highway und wir wissen ja bereits alle, dass diese gerne mal etwas umständlich sein können 😉

Auf meinem Weg zum nächsten Stopp machte ich hier und dort Halt um noch einige Schnappschüsse machen zu können, dann ging es zum „Truman Track“. Direkt am State Highway 6. Der Weg selbst sollte nur eine Viertelstunde dauern, viel länger werde ich auch nicht gebraucht haben. Menschenleer, niemand dort. Aber was hier der Wind heulte und die Wellen hochschlagen ließ. Man hätte hier auch noch die Felsen hinunter klettern können und obwohl ich Wanderschuhe anhatte, verzichtete ich darauf, weil es einfach schon so zu rutschig war. So etwas kann man dann doch lieber machen, wenn man mindestens zu zweit unterwegs ist. Da mir der Regen nun mittlerweile seit mehr als zehn Minuten ins Gesicht prasselte machte ich auf dem Absatz kehrt und ging zurück zum Auto, welches auch noch da stand, wo ich es abgestellt hatte. Wieso dieser Hinweis? Nun, ich wurde durch ein Schild am Eingang des Tracks darauf hingewiesen, dass Autos auch gerne mal geklaut werden, wenn sie alleine irgendwo herum stehen. Meins war vermutlich einfach zu klein zum klauen.

Weiter durch den Paparoa National Park ging es dann zu den „Pancake Rocks“. Ja, richtig, Pancake. Ein doch recht großes Gebiet, in dem man dann doch gut 40 Minuten verbringen kann um alles genau sehen zu können. Die Felsformationen sahen wirklich interessant aus, als hätte man mehrere Lagen – Pancakes – übereinander gelagert. Wirklich alle Felsformationen, die in dieser Gegend standen, sahen genau so aus. Man muss dies einfach mit eigenen Augen gesehen zu haben, um es sich vorstellen zu können. Dort bei den „Pancake Rocks“ gibt es auch sogenannte „Blow Holes“. Durch diese wird bei starkem Wellengang Wasser durch Löcher gestoßen oder Wind wird hörbar hindurch geleitet. Sehen konnte man diese an dem Tag nicht, nehme an durch den Regen oder ich war einfach zum falschen Zeitpunkt da. Alles möglich 😉

Dann endlich wurde es Zeit weiter nach Hokitika zu fahren. Irgendwann wollte ich schließlich auch ankommen, auf dem Weg dahin traf ich aber noch das ein oder andere Alpaca. Auch wieder zuckersüß und nein, auch das bringe ich dir nicht mit, Schwesterherz 😉 Nach 171,8 Kilometern kam ich dann auch an. Hört sich nicht nach besonders viel an, aber wenn man einige Tracks läuft und dann noch durch den Wind und Regen aufgehalten wird können selbst diese Kilometer einen lange beschäftigen. Siehe da ich hatte Nummer 7 als Zimmer. Glückstag! Das Motel „Bella Vista“ war wirklich super gepflegt und sehr reinlich. Perfekt, wenn auch nur für eine Nacht. Mit etwas Kohldampf im Magen wollte ich mir noch etwas die Stadt anschauen und sie gefiel mir doch recht gut. Es war kaum was los, außer vielleicht am Strand und das nur, weil man hier davor gewarnt wurde nicht auf bestimmte Stellen zu treten, da dort die Gefahr für Erosionen extrem hoch sein. Auf meinem weiteren Weg fand ich dann „Fat Pipi Pizzas“. Sehr interessanter Name- Trotz dem Namen bestellte ich aber keine Pizza sondern Pasta. Richtige Pasta mit Sahnesoße, Pilzen und vielen Kräutern. Es war soooo gut, nur musste ich tüchtig nachsalzen. Aber lieber nachsalzen als übersalzen. Als ich später wieder in der Unterkunft war, ging ich eben duschen und meine Haare waschen, da ich am Abend nochmals raus wollte.

Es war gerade zwanzig nach acht am Abend als ich wieder los fuhr. Ich wollte zu einer „Höhle“, in der sich gaaaanz viele Glühwürmchen befinden sollten. Leider war es zu dem Zeitpunkt noch zu hell gewesen, so dass man rein gar nichts erkennen konnte. Deswegen und weil es wieder anfing zu regnen, nahm ich mir vor später nochmals zu fahren. Ich fuhr dann, da es schon 20:40 war zum „Sunset Point“. Einen Sonnenuntergang wollte ich dann doch miterleben. Es war schon einiges los, als ich dort ankam und das obwohl es regnete. Schon recht früh konnte man die Färbung des Himmels erblicken. Es war ein toller Anblick, trotz der Wolken, die am Himmel standen. Zusammen mit diesen ergab es einfach ein fantastisches Bild. Mittlerweile hatte es auch wieder aufgehört zu regnen, so dass ich die Gelegenheit nutzte um aus dem Auto zu springen und etliche Fotos zu schießen. Um 21:15 sollte die Sonne untergehen. Hatte also noch ein wenig Zeit. Leider gegen 21 Uhr fing es dann derart zu regnen an, so dass man nur noch ins Auto flüchten konnte und aus diesem Fotos zu machen, während Wasser die Fenster herunter läuft war auch nicht sehr sinnvoll, weshalb ich dann das Weite suchte und es nochmals bei den Glühwürmchen probierte. Mittlerweile war es recht dunkel an dem Ort, wo sich diese befanden, aber man konnte immer noch nichts sehen. Vielleicht sind diese auch einfach wasserscheu und mögen keinen Regen. So sehr habe ich mich dann doch nie mit Glühwürmchen beschäftigt. Danach fuhr ich wieder in die Unterkunft und ging mich richtig warm duschen, da ich durch den Regen durchnässt war und es nicht sonderlich warm draußen war.

 

Am nächsten Morgen stand dann schon Franz Josef auf dem Plan. Ja, darauf war ich schon richtig gespannt. Einen Gletscher aus der Nähe zu sehen. Sieht man auch nicht alle Tage, zumindest nicht, wenn man nicht gerade ein Wintersportler ist. Die Spannung steigt 😉

Nessi

Egal ob per Flugzeug, per Auto oder zu Fuß. Der frühe Vogel kann einpacken. Es geht ab nach Australien und Neuseeland. Wooohooo, ich komme!!!

3 Kommentare

Jane

about 10 Jahren ago Antworten

Kaum zu glauben, dass sich deine Reise nun schon dem Ende zu neigt. Wünsche dir jedenfalls eine gute Heimreise. Toll dass du uns die ganze Zeit an deinem Abenteuer hast teilnehmen lassen. Super schöne Bilder aus Hokitika. Schade dass das mit den Glühwürmchen nicht geklappt hat. Das Wetter schien da ja generell nicht das beste gewesen zu sein. Werde zwischendurch mal schauen, ob der andere Bericht noch folgt. Bin da sehr auf die Bilder gespannt. LG

Sanis Freund

about 10 Jahren ago Antworten

Hach ist das ungerecht. Die haben eine so schöne Natur und so gepflegte und saubere Städte. Warum gibt es sowas bei uns nicht? Schade mit dem Wetter, sonst wären bestimmt noch ein paar richtig tolle Fotos dabei heraus gekommen. Finde auch sehr mutig, das du bei Fat Pipi's Pizza essen warst. Ich hätte mich da ja fern gehalten :-D

Big Sis Sani

about 10 Jahren ago Antworten

Wieso bekomm ich denn keine neuen Tiere :-( Will doch nen Streichelzoo aufmachen... Aber ich verzeihe dir. So gaaaaanz großzügig :-D Die Natur, die du dieses Mal auf Bild gebannt hast, ist ja wirklich gewaltig und beeindruckend. Und wieder ein sehr schöner Bericht, der auf mehr hoffen lässt. Auch von Deutschland aus ;-)

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